„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ So lautet der kategorische Imperativ. Man kann es auch einfacher ausdrücken, nämlich: “Was du nicht willst, das man dir tu’, das füg auch keinem anderen zu.”

Heute las ich einen Beitrag in der “Zeit”, in dem die Bedingungen geschildert wurden, unter denen ArbeitnehmerInnen in China für Firmen, wie Lego, Disney und Hasbro arbeiten. Dass die Arbeitsbedingungen in China unerträglich sind, ist bekannt. Dass sich die großen westlichen Konzerne ihrer Verantwortung aber entziehen und diese unmenschlichen Zustände stillschweigend ignorieren, um ihren Gewinn zu optimieren, sollte uns zum Nachdenken anregen, ob wir diesen “Wohlstand” überhaupt noch aushalten können. Wollen wir wirklich, dass unsere Kinder mit Legosteinen spielen, an denen “Blut klebt”? Gewinn kennt keine Moral und solange das so ist, kann der Verbraucher nur durch “Boykott” den Konzernen zeigen, wo es lang geht.

Wir sollten mal offen mit unseren Kindern sprechen und ihnen die Wahrheit über unsern “Wohlstand” erklären. Sie verstehen das! Ich erinnere mich an ein schlimmes Hochwasser vor ca. 20 Jahren in Deutschland, das durch die Medien ging, weil die Menschen alles verloren hatten. Mein Sohn war damals 10 Jahre alt und hatte 70 Euro für das Piratenschiff von Playmobil gespart. Eines Abends kam er von sich aus mit seiner Spardose zu mir und sagte: “Mutti, ich will das spenden, denn die haben alles verloren und ich hab doch eigentlich genug zum Spielen”.

Vielleicht sollten wir unseren Kindern viel mehr Empathie zutrauen und sie auch damit konfrontieren, was unser “Wohlstand” für andere Menschen (und auch Tiere, Pflanzen und die Umwelt) bedeutet. Dazu gehört auch, dass wir ihnen vermitteln, dass anderen Menschen unerträgliches Leid zugefügt wird, nur damit wir aus dem vollen Schöpfen können. Wenn wir durch unser Konsumverhalten vorleben, wie es auch anders geht, könnte vielleicht ein Stein ins Rollen gebracht werden. Die gierigen Konzerne werden erst dann etwas ändern, wenn der Konsument ihnen ihre Produkte nicht mehr abkauft.

Der Artikel, auf den ich mich bezogen habe, kann hier nachgelesen werden.